Die Damen-2-Krankheit

von Leila Sljivar

Am Samstag stand das Spiel gegen Jona an. Nach unserem Sieg gegen Baden waren wir hungrig nach weiteren Punkten, die uns in der Tabelle nach oben boosten sollten. Den ersten Satz starteten wir solide und es war schnell klar, dass wir besser dran waren. Wir behielten stets einen komfortablen Punkte-Abstand zu unseren Gegnerinnen aus Jona. Bis auf unsere 7 direkten Servicefehler konnten wir ansonsten starke Aktionen zeigen und dominierten. Der Teamspirit war gut und wir sicherten uns diesen Satz mit 25:18.

Der Start in den zweiten Satz war dann doch etwas holpriger als im ersten. Jona blieb immer ein, zwei Punkte vor uns. Nichtsdestotrotz konnten wir den Mut beibehalten und blieben geduldig. Der Ausgleich wurde bei 13:13 geschafft und danach übernahmen wir die Führung. Der Satz ging mit 25:21 auf unser Konto.

Wir wechselten die Seiten und freuten uns schon auf den dritten Satz – dieser sollte nämlich der letzte sein. Dass wir den zweiten Satz trotz Hinterherhinken für uns drehen konnten, war für unser Team sehr positiv. Haben wir es als Team endlich geschafft, dass wir trotz Schwierigkeiten an unsere Fähigkeiten glauben können und unsere Leistung auch dann abrufen können? Ich war voller Hoffnung. Doch leider hat sie uns in diesem Satz eingeholt – die Damen-2-Krankheit. Es gelang uns in diesem Satz nicht, die Führung zu übernehmen. Fairerweise muss man sagen, dass unsere Gegnerinnen ihre Defense-Arbeit drastisch verbessert hatten in diesem Satz. Das sollte uns aber keine Hürde darstellen, es müsste uns trotzdem gelingen. Doch unser Feuer liess nach, die Geduld verflog und die Stimmung auf dem Feld verschlechterte sich schleichend. Wir blieben Jona punktemässig dicht auf den Fersen, doch sie nutzten ihr Momentum in der Moneytime und entschieden diesen Satz für sich. 22:25.

Bitter war, dass auch der vierte Satz so ablief. Wir spielten noch schlechter als im vorherigen Satz und verloren 19:25.

Wir hatten nun die Chance, unsere Ehre im fünften Satz zu verteidigen. Sowohl wir als auch unsere Gegnerinnen waren erschöpft. Doch wir hatten dann doch etwas mehr Energie – es gelang uns wieder mehr im Angriff und unseren Gegnerinnen weniger in der Defense. Wir konnten bereits vor dem Seitenwechsel davonziehen und uns einen guten Vorsprung erarbeiten. Glücklicherweise haben wir bis zum Schluss durchgezogen und entschieden diesen fünften Satz mit 15:7 für uns.

Dieses Spiel hinterlässt gemischte Gefühle – es ging uns sogar vergessen, ein Siegerbild zu machen. Diese ambivalenten Gefühle müssen wir abhaken und nach vorne blicken. Jedes Spiel ist eine Chance, zu lernen und zu wachsen. Wir konnten bereits einen gewissen mentalen Fortschritt erzielen, wir müssen nur noch etwas standhafter bleiben und unsere Leistung bis zum Schluss durchziehen.

Nächstes Spiel findet am Samstag den 30.11 in Schaffhausen statt, wir freuen uns!